Vor kurzem habe ich mich mal raus aus meiner Komfortzone bewegt und bin bei leichtem Regen und einem kalten Ostwind abends zum Zanderangeln gefahren.
Am ersten Spot musste mich direkt der Biber erschrecken und schlug zweimal kräftig mit seinem Paddelschwanz auf die Wasseroberfläche. "Toll", dachte ich mir, dass jetzt jeder Zander hier am Spot weis, das hier einer am Ufer steht. Also noch zwei Würfe und weiter. Etwas genervt vom Biber und Regen fuhr ich an einem Spot vorbei und dachte, hier ist es sowieso total überangelt. Doch ich drehte um und beschloss schnell 2-3 Würfe zu machen.
Es war die richtige Entscheidung, als ich den letzten Wurf parallel zum Ufer gemacht habe, gab es nach wenigen Kurbelumdrehungen einen schwammigen Biss. Ich habe sonst immer eine extrem schnelle Reaktion, doch in diesem Moment dachte ich einfach nur, "Oh das war ein Biss!", doch angeschlagen habe ich nicht. Die Rute etwas gezogen und dann war mir bewusst, der Fisch hatte sich zum Glück selbst eingehängt. Eine Sekunde später hat der Fisch auch gemerkt, das hier etwas nicht stimmt und das Flachwasser ist förmlich nur so explodiert.
Was für ein Adreanlin-Kick und als ich die Kopflampe angemacht habe, sah ich die leuchtenden Augen eines guten Zanders.
Als ich ihn versucht habe, das erste mal über den Kescher zu führen, hat er nochmal richtig Gas gegeben und flüchtete. Etwas Bedenken hatte ich, da der Haken extrem knapp in der Unterlippe hing. Doch nach einem weiteren kurzen Kräftemessen, war ich zum Glück der Sieger und staunte über den extrem fetten Zander.
Auch an überfischten Stellen, die es hier wie Sand am Meer gibt, läßt sich doch immer mal wieder ein guter Fisch blicken.